Fransenfledermaus (Myotis nattereri)

Fransenfledermaus (Myotis nattereri) im Flug. Foto: Dietmar Nill.

Die Fransenfledermaus gehört mit einer Körperlänge von 42 bis 50 mm, einem Gewicht von fünf bis zwölf Gramm und einer Spannweite von 245 bis 280 mm zu den mittelgroßen Arten.

Ähnlich wie bei der Wasserfledermaus ist auch bei der Fransenfledermaus das Fell oberseits braun und unterseits weiß gefärbt. Sie besitzt allerdings größere Ohren, die nach vorne gelegt die Schnauzenspitze erreichen. Kennzeichnend für diese Art ist ein Saum feiner Haare am Rand der Schwanzflughaut, der bei der Beutejagd eine wichtige Rolle spielt.

Auch sie ist eine heimlich lebende Fledermausart, die überwiegend in Wäldern jagt. Allerdings fliegt sie auch über Gewässern, über Wiesen und Äckern sowie entlang von Hecken und Alleen.

Sie benötigt eine abwechslungsreiche Landschaft, in der unterschiedliche Strukturen vorhanden sind. Die Sommerquartiere bezieht die Fransenfledermaus in Baumhöhlen, Fledermauskästen oder in Gebäuden.

Hier versteckt sie sich jedoch in Ritzen und Spalten und ist nicht frei hängend zu beobachten.

Wochenstube der Fransenfledermaus (Myotis nattereri). Foto: Dietmar Nill.

Wochenstube der Fransenfledermaus (Myotis nattereri). Foto: Dietmar Nill.

Im Münsterland finden sich Wochenstubenkolonien der Fransenfledermaus besonders in Viehställen von Bauernhöfen. Die Tiere halten sich mit Vorliebe in den Zapfenlöchern alter Deckenbalken auf.

Besonders typisch für die Fransenfledermaus ist die Jagd in Viehställen und Scheunen. Hier verfolgt sie mit einem wendigen und hüpfend erscheinenden Jagdflug überwiegend Fliegen. Zudem ist sie in der Lage, diese Insekten von der Decke abzulesen.

Auch bei der Jagd im Wald sammeln Fransenfledermäuse Beutetiere von Zweigen und Blättern ab. Neben Fliegen bilden Spinnen die Hauptnahrung dieser Fledermausart.