Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in NRW gestartet

Verstärkung in der Landesgeschäftsstelle: Seit Anfang Oktober arbeitet Sarah Sherwin in der LGS beim NABU NRW. Die diplomierte Landschaftsökologin wird sich nun als Projektkoordinatorin der NABU Gemeinschaftsaufgabe „Fledermausfreundliches Haus“ um die Wohnungsnot der nachtaktiven Flugkünstler kümmern. Im Rahmen des Projekts werden die Erhaltung und die Neuschaffung von Fledermausquartieren mit einer Plakette und einer Urkunde gewürdigt.

Ziel des Projektes ist es mehr Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere bei den Menschen zu schaffen. Denn viele Fledermausarten suchen ihre Quartiere an Häusern und Gebäuden: Ritzen, Spalten, Rollädenkästen, Holz- und Schieferverkleidungen, Dachböden oder Keller werden von Fledermäusen überwiegend im Sommer genutzt. Im Zuge von (energetischen) Sanierungen, Renovierungen und Umbaumaßnahmen sind diese Tiere daher sehr häufig betroffen und verlieren ihr Zuhause. Viele Quartiere werden leider durch Unwissenheit oder Angst vor Verschmutzungen und Beschädigungen am Gebäude zerstört. Die Folge ist, dass vielerorts ein Quartiermangel herrscht.

Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes und sicheres Zuhause bieten oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen äußerst wertvollen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Säugetiere und werden mit der Plakette ausgezeichnet. In vielen anderen Bundesländern ist das Projekt schon erfolgreich umgesetzt worden. Nun steht nach vielen Nachfragen in der Bevölkerung und den NABU Gruppen das Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in den Startlöchern.

Das Bewerbungsformular finden Sie hier.

Große Fledermaus-Aktion: Quartiere für Schleswig-Holsteins Kobolde der Nacht

Der NABU Schleswig-Holstein und die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein starteten am 8. Januar das Gemeinschaftsprojekt „Fledermausfreundliches Haus“, um gebäudebewohnende Fledermausarten zu schützen. Damit sollen Schleswig-Holsteiner ermuntert werden, neue Fledermausquartiere an ihren Häusern, Schuppen, Garagen oder Kellern anzulegen oder bestehende zu erhalten. Das Engagement der Bürger wird mit einer wetterfesten Plakette zur Montage am Haus und einer Urkunde belohnt.

„Fledermäuse leben mitten unter uns, oft sogar unter unserem Dach. Dass wir sie meist nicht bemerken, liegt an ihrer heimlichen Lebensweise. Und die wird den kleinen Flugakrobaten oft zum Verhängnis“, weiß Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU. Unsere heimischen Fledermausarten können sich ihren Unterschlupf nicht selbst bauen. „Kleine Spalten im Dach, Hohlräume hinter Verkleidungen oder warme Dachböden in Häusern sind beliebte Verstecke der Fledermäuse“, ergänzt Konrad Nabel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz. „Leider fallen sie meist aus Unkenntnis Renovierungen zum Opfer oder existieren in so genannten Niedrigenergiehäusern gar nicht.“
Fledermausfreundliches Haus

Um die akute Wohnungsnot der sympathischen Kobolde der Nacht zu lindern, haben die beiden Partner, unterstützt mit Mitteln der Umweltlotterie Bingo!, den Fledermausexperten Michael Göttsche eingestellt. Als Projektkoordinator beantwortet er knifflige Fragen und berät Hausbesitzer auch direkt vor Ort. Für die erste Kontaktaufnahme ist ein Infotelefon, Tel. 0431 – 210 90 80, und ein Internetauftritt, www.fledermausfreundliches-haus.de, frei geschaltet. Darüber hinaus gibt es umfangreichem Informationsmaterial.

In Deutschland gibt es 23 Fledermausarten, davon 15 in Schleswig-Holstein, elf von ihnen bevorzugen Quartiere in oder an Gebäuden. Am verbreitesten ist hier die Zwergfledermaus. Zu den gefährdesten Arten gehören das Große Mausohr, die Teichfledermaus, die Zweifarbfledermaus und die Große Bartfledermaus.

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Thomas Voigt, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Eschenbrook 4, 24113 Molfsee,
Tel.: 0431/210 90-22 /-90, E-Mail: info@sn-sh.de
Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Carlstr. 169, 24537 Neumünster,
Tel.: 04321 – 53 734, E-Mail: ingo.ludwichowski@nabu-sh.de

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