Nachruf Prof. Dr. Reinald Skiba (1932-2013)

Pofessor Doktor Reinald Skiba wird uns immer als enthusiastischer und gewissenhafter Naturforscher, der sich nicht scheute, seine Meinung öffentlich zu vertreten, in Erinnerung bleiben.

Mit seinem Werk zur Bestimmung von Fledermäusen anhand ihrer Lautäußerungen hat Reinald Skiba entscheidend dazu beigetragen, die unhörbare Welt der Fledermäuse erklärbar und verständlich zu machen. Trotz jahrzehntelanger intensiver Beschäftigung war Reinald Skiba immer auf der Suche nach weiteren Fledermausrufen und ist gezielt zu Schwerpunktvorkommen bestimmter Arten gereist. So hat seine letzte Reise ihn ins Burgenland an die österreichisch-ungarische Grenze geführt, da er sich eingehend mit den Rufen der Wimperfledermaus (Myotis emarginatus) beschäftigen wollte.

Besonders positiv bleiben seine vorsichtig-zögerlichen Antworten bei Fledermausrufkontakten im Feld in Erinnerung: „Das könnte diese Art sein, aber vielleicht auch eine andere. Die Aufnahme muss ich mir erst in Ruhe anschauen.“ Eine solche Antwort wird nicht von jemandem erwartet, der sich schon sehr lange und dermaßen intensiv mit der Analyse von Fledermausrufen beschäftigt hat. Aber sie spiegelt nicht nur das Wissen um die hohe Variabilität der Fledermausrufe, sondern auch seine wissenschaftliche Exaktheit wider.

Stets war Reinald Skiba bereit, aufgezeichnete Fledermausrufe nachzubestimmen und hat auch dadurch vielen Fledermausforschern geholfen. Sein plötzlicher Tod am 14.05.2013 reißt eine große Lücke in Fledermausforschung und den Schutz von Fledermäusen in NRW und weit darüber hinaus.

Martin Starrach
für den LFA Fledermausschutz NRW

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