Fledermausaktivität korreliert mit wandernden Insekten

Hochgelegene Gebirgspässe in den Pyrenäen sind als wichtige Hotspots für herbstlich wandernde Insekten aus weiten Teilen Nordeuropas bekannt. Die bisherige Forschung in den Pyrenäen konzentrierte sich auf tagaktive wandernde Insekten. In dieser Studie untersuchen wir die nächtliche Komponente der wandernden Insekten und fragen, ob diese vorübergehende Nahrungsquelle auch von Fledermausarten genutzt wird.

In drei Jahren wurden 66 Insektenarten aus vier verschiedenen Ordnungen gefangen, von denen 90 % Eulenfalter waren, darunter auch die Schädliche Maiseule Helicoverpa armigera, auch bekannt als Baumwollkapselwurm.

Akustische Fledermausdetektoren zeigten, dass die hohe Aktivität von Fledermäusen der Gattungen Abendsegler Nyctalus spp. und Bulldoggfledermäuse Tadarida teniotis eng mit der Ankunft der wandernden Motten synchronisiert war, was darauf hindeutet, dass diese Nahrungsquelle sowohl für die ansässigen als auch für die wandernden Fledermäuse wichtig ist, um Energiereserven zu bilden oder zu erhalten.

Fledermäuse der Gattung Abendsegler Nyctalus ziehen wahrscheinlich durch das Untersuchungsgebiet und nutzen dabei die Fly-and-Forage-Strategie (Jagen während des Zugs) oder legen einen Zwischenstopp ein, während die ansässige Bulldoggfledermäuse die reichhaltige Nahrungsquelle nutzen könnte, um Fettreserven für den Winterschlaf anzulegen.

Diese Studie zeigt, dass nachtaktive, wandernde Insekten im Herbst in den Pyrenäen reichlich vorhanden sind und während der Wanderung nicht nur mit den mitwandernden Fledermäusen, sondern auch mit den ansässigen Fledermausarten interagieren.

 

Quelle:
„Bat activity correlated with migratory insect bioflows in the Pyrenees“
Will L. Hawkes, Kelsey Davies, Scarlett Weston, Kelly Moyes, Jason W. Chapman and Karl R. Wotton
Published:16 August 2023 https://doi.org/10.1098/rsos.230151

https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsos.230151

 

Kategorie: Allgemein