Unterwegs im Mayener Grubenfeld – Fledermausforschung hautnah

28.10. | 18.15 Uhr | SWR Fernsehen Das Mayener Grubenfeld ist ein Paradies für Fledermäuse, denn die alten Basaltstollen sind die ideale Winterquartiere. Der Fledermausexperte Dr. Andreas Kiefer beobachtet sie seit vielen Jahren und hat uns in eine der dunklen Schächte mitgenommen.

Fledermausexperte Andreas Kiefer betreut seit vielen Jahren das Schutzgebiet im Grubenfeld und er hat beobachtet, dass einige Fledermausarten rar geworden sind. „Die größte Gefahr in Rheinland-Pfalz sind die Windräder„, erklärt er. „Einige Arten, die eigentlich aus dem Baltikum zu uns kommen und durchs Land ziehen, kommen inzwischen gar nicht mehr an.

Tödliche Gefahr

Tatsächlich bestätigen Studien: Windkraftanlagen können für Fledermäuse zur tödlichen Falle werden. Die Tiere halten die Windräder oftmals für Bäume und fliegen dann in den Tod. Entweder werden sie direkt von den Rotorblättern erschlagen oder der extreme Unterdruck zerfetzt ihre Lunge.

Video:

Fledermaus-Song über Familie Mausohr

Auf dem Weg zum Winterquartier

Juli und Till besuchen die 3. Klasse einer Grundschule in Berlin und haben an einem Arbeitsprojekt zum Thema Fledermäuse teilgenommen. Die Schüler konnten sich das Thema auf individuelle Art erarbeiten, d. h. es konnten beispielsweise Aufsätze geschrieben oder Bildcollagen erstellt werden.

Die beiden entschieden sich ein Lied zum Thema ‚Überwinterung der Fledermäuse‘  zu singen, nachdem sie einen Zeitungsartikel entdeckt hatten, in dem die Problematik der Fledermausunterkünfte beschrieben wurde. Zusammen mit den Eltern wurde der Text geschrieben und Till hat das Klavier eingespielt:

Kleines Mausohr fliegt sausend durch die Nacht
Zusammen mit den Eltern ist es aufgewacht
Wenn die Menschen schlafen sind die Mäuse wach
Sie fiepsen nur ganz leise, sie machen keinen Krach
Die Herbstzeit ist gekommen, draußen wird es kalt
Die Familie Mausohr lebt sehr gern im Wald
Doch da es nicht mehr warm ist, fliegt sie nach Berlin
Hier gibt es warme Zimmer um sich zu verziehen
Sie suchen ihre Wohnung unter einem Dach
Kleines Mausohr fühlt sich langsam schwach
Sie suchen schon seit Stunden, wo ist die Wohnung hin?
Sie wurde zu gespachtelt, das macht doch keinen Sinn
Mutter Mausohr hat eine Idee
Wir fliegen mit den anderen hier entlang der Spree
In Spandau soll es warm sein, da geht die Reise hin
Eine Zitadelle mit vielen Zimmern drin

https://soundcloud.com/till-berlin/juli-und-till-mausohr

Tagung: Künstliches Licht in der Nacht

24. bis 25. Oktober 2014 in Schleiden. Hintergründe und praktische Ansätze für ein nachhaltiges Lichtmanagement.

Mitten im noch jungen „Sternenpark Nationalpark Eifel“ thematisiert die Veranstaltung die durch künstliches Licht hervorgerufenen Auswirkungen auf Pfl anzen, Tiere und uns Menschen. Sie stellt Potenziale, „Best Practice“ und Forschungsdesiderate für ein nachhaltiges Lichtmanagement zur Diskussion und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.

Am ersten Tag werden Hintergründe und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema „Lichtverschmutzung“ vorgestellt und diskutiert. Konkrete Beispiele unterschiedlicher Straßenbeleuchtungskörper und Lichtmessungen vor Ort veranschaulichen das Thema. Es gibt auch einen Fachbeitrag von Daniel Lewanzik vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin: „Künstliches Licht und seine Auswirkungen auf Fledermäuse und kleine Säuger.“

Der zweite Tag startet mit der Vorstellung des Entwicklungsprozesses zu einem grenzübergreifenden „Sternenreservat“ in der Nationalparkregion Eifel, d.h. zu einem regionalen Schutzgebiet zum Erhalt der natürlich dunklen Nacht. Dieses Vorhaben wird zusammen mit den umliegenden Gemeinden und Kommunen durchgeführt.

Im Anschluss werden mehrere Best-Practice-Beispiele für ein nachhaltiges Lichtmanagement und für Positiveffekte im Bereich Naturund Artenschutz, Klimaschutz und in der Gesundheitsvorsorge vorgestellt und diskutiert.

Download: Programm und Anmeldung als PDF

 

 

 

Ehemaliger Trafo-Turm wird fledermausfreundliches Haus

Neuer Artenschutzturm des RVR auf Bislicher Insel in Xanten ausgezeichnet

Xanten – Der Ende Juni eröffnete Vogelbeobachtungs- und Artenschutzturm auf der Bislicher Insel in Xanten wurde vom NABU NRW als das erste „fledermausfreundliche Haus“ im Kreis Wesel ausgezeichnet. Der Regionalverband Ruhr (RVR), der in der Nähe das NaturForum betreibt, hatte den ehemaligen RWE-Trafo-Turm im Zuge des Umbaus vorbildlich für den Natur- und Artenschutz optimiert.

So wurden nicht nur Vogelnisthilfen und Insektenhäuser angebracht, sondern im Innenraum auch Spaltenquartiere für Fledermäuse eingerichtet. An der Außenfassade bieten mehrere Elemente zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten für Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus, Wasserfledermaus und Breitflügelfledermäuse oder auch für den Großen Abendsegler, der auf der Bislicher Insel nachweislich beheimatet ist.

Der umgebaute Turm ist nicht nur für die heimische Tierwelt ein Lichtblick. Naturinteressierte Bürger können die Aussichtsplattform des ansonsten ungenutzten Baus für Naturbeobachtungen nutzten. Artenschutz ist – nach eigenen Aussagen – eines der wichtigen Anliegen von RVR Ruhr Grün.

Für das in Xanten geglückte Engagement wurde der RVR vom NABU und dem Landesfachausschuss Fledermausschutz NRW mit der Plakette belohnt. Der Turm wird künftig vom ortsansässigen NABU im Kreis Wesel betreut werden.

Trafo-Turm-Bislicher-Insel-02

Werden Sie Fledermausbotschafter!

Einstieg in den aktiven Fledermausschutz

Sie wollten schon immer erfahren, was sich hinter den Mythen und Sagen der Fledermäuse wirklich verbirgt? Sie wollen unsere heimischen Fledermäuse schützen und andere Menschen mit ihrer Begeisterung für die Tiere anstecken? Dann werden Sie doch Fledermaus-Botschafter!

Der NABU NRW bietet zusammen mit den regionalen Fledermausschützern eine Schulung zum sog. „Fledermausbotschafter“ an. Die erste Schulung findet am 07. Juni in Leverkusen statt. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger, die sich trotz Interesse bisher wenig mit den Tieren beschäftigt haben (mit und ohne Vorkenntnisse), ausbilden lassen. In Theorie- und Praxiseinheiten lernen Sie von erfahren Fledermausfachleuten Wissenswertes zur Ökologie und Lebensweise von Fledermäusen, über Artenschutzmaßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen und zur Umweltbildung. Ziel der Aktion ist es, den Fledermausschutz in allen Regionen Nordrhein-Westfalens zu stärken.

Aufgaben der Botschafter

Die Fledermausbotschafter können eine wichtige, vermittelnde Funktion zwischen Fledermausfachleuten und Bürgerinnen und Bürgern übernehmen. Dabei sind die Aufgabenbereiche vielfältig und können je nach Wissensstand und Interesse für die Öffentlichkeitsarbeit als auch für praktische Tätigkeiten rund um die Quartierbetreuung genutzt werden. Qualifizierte Fledermausbotschafter können z.B. Ausflugszählungen der Tiere am Quartier durchführen, Quartierbesitzer beraten oder Fledermausexkursionen durchführen. Es sind viele Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit möglich und Ihre Kreativität ist gefragt!

Bevor es dann selber losgeht werden die Botschafter die Fledermausfachleute begleiten und haben so die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Ausbildung wird an 5 Tagen in Form von Workshops stattfinden.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten auch Sie sich für die Nachtkobolde stark machen? Dann melden Sie sich einfach bei uns und wir informieren Sie über die nächsten Schulungen in ihrer Nähe!

Die erste Schulung findet am 07.06.2014 in Leverkusen (NaturGut Ophoven) statt. Anmeldungen bitte an: fledermaus@NABU-NRW.de, Tel. 0211- 15 92 51 50

Windleitfäden: Ins Blaue hinein

Von Dr. Volker Runkel.

In der Landschaftsplanung müssen meist auch die Auswirkungen von Planungen auf Fledermäuse untersucht werden. Liegen bereits ausreichend Daten aus dem Gebiet vor, können diese als Grundlage herangezogen werden. Zur Sammlung solcher Daten werden bei den Behörden Datenbanken geführt. Kann nun im Umkehrschluss das Fehlen von Daten auch als Fehlen von Fledermäusen interpretiert werden? Können Planer freigestellt werden von Untersuchungen, wenn keine Daten vorhanden sind? Oder: kann einem Planer zugemutet werden, ins Blaue hinein Fledermäuse untersuchen zu müssen, wenn keine Daten vorhanden sind?

Aktueller Anlass: Windleitfäden

Aktuelle Windleitfäden – u.a. aus Bayern oder NRW – fordern nur dann Fledermaus-Untersuchungen, wenn es bereits ernst zunehmende Hinweise aus dem überplanten Gebiet gibt. Nur dann ist vom Fledermausschlag auch auszugehen, und somit die Gefährdungsabschätzung nötig. Ansonsten kann dies nicht vom Auftraggeber verlangt werden. Rechtlich wird dies untermauert durch das Urteil BVerwG 9 A 14.07 Rn. 54. Hier als Auszug:

… setzt … eine ausreichende Ermittlung und Bestandsaufnahme der im Trassenbereich vorhandenen Tierarten und ihrer Lebensräume voraus …Das verpflichtet die Behörde nicht, ein lückenloses Arteninventar zu erstellen. … Lassen bestimmte Vegetationsstrukturen sichere Rückschlüsse auf die faunistische Ausstattung zu, so kann es mit der gezielten Erhebung der insoweit maßgeblichen repräsentativen Daten sein Bewenden haben. Sind von Untersuchungen keine weiterführenden Erkenntnisse zu erwarten, müssen sie auch nicht durchgeführt werden. Untersuchungen quasi „ins Blaue hinein“ sind nicht veranlasst.

1. Ausreichendes Artinventar ermitteln durch Bestandsaufnahme oder aus Gegebenheiten ableiten
2. Sind keine weiterführenden Erkenntnisse zu erwarten, auch keine Erhebung nötig

Solche Untersuchungen, die keine neuen Erkenntnisse liefern, versteht das Gericht als ins Blaue hinein. Das bedeutet, dass die Datenbank der Behörde alle relevanten Fledermausdaten des Gebiets enthält oder der Naturraum einen sicheren Ein- oder Ausschluss relevanter Fledermaus-Arten ermöglicht. [Weiterlesen…]

 

Veranstaltung „Fledermausfreundliches Haus in NRW“

Wie gestalte ich ein fledermausfreundliches Haus? Was gibt es dabei zu beachten und welche Fledermausarten kommen überhaupt am Gebäude vor?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die NABU-Veranstaltung am 15.02.2014 in Düsseldorf. Weiterhin will der NABU NRW in den kommenden drei Jahren, unterstützt durch Landesfachausschuss Fledermausschutz die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ in Nordrhein-Westfalen etablieren. Alle, die wissen wollen, was es mit dem Projekt genau auf sich hat, sind herzlich eingeladen, auf dieser Veranstaltung mehr über die Bausteine und Details zu dieser Aktion zu erfahren.

Datum: Samstag, 15. Februar 2014
Ausrichter: NABU NRW
Leitung: Sarah Sherwin (NABU NRW), Thorsten Wiegers (NABU NRW)
Ort: Landesgeschäftsstelle NABU NRW, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf
Anmeldung: Info@NABU-NRW.de

 

Vorläufiges Programm

10:00 Uhr: Begrüßung

10:15 Uhr: Martin Koch & Tom Wegner (BAFF):
Biologie der Fledermäuse und potenzielle Quartiere am Gebäude

10:45 Uhr: Holger Pieren (Bio-Station Haus Bürgel):
Praxisbeispiele für fledermausfreundliche Gebäude

11:15 Uhr: Sarah Sherwin (NABU NRW):
Projekt „Fledermausfreundliches Haus in NRW“ –Bausteine und Details

11:45 Uhr: Kleine Mittagspause

12:30 Uhr: Katja Gilges (Architektin):
Energetische Gebäudesanierung aus Sicht des Architekten

13:00 Uhr: Silke Reinig (Fa. Schwegler):
Fledermauskästen – Was ist beim Einbau zu beachten?

 
 

NABU Tipp: Fledermäuse schützen!

Wer sagt eigentlich, dass Fledermäuse unheimlich sind? Schauen Sie selbst, wie possierlich diese kleinen Tierchen sind und helfen Sie, diese zu schützen.

Hier sehen Sie einen Tipp des NABU wie Sie ganz einfach einen Nistkasten für Fledermäuse selber bauen können. Gerade in Stadtgebieten sind Nisthilfen ein wichtiger Bereich des Artenschutzes. Helfen Sie mit.

Mythos Vampir: Alle bei uns lebenden Arten sind ausschließlich Insektenfresser und für den Menschen völlig harmlos. Seit über 50 Millionen Jahren gibt es Fledermäuse in Deutschland, etwa 25 Arten sind bei uns heimisch. Und fast alle Arten stehen auf den Roten Listen, einige Arten sind vom Aussterben bedroht. Nahrungsmangel und Quartierverluste sind die wichtigsten Ursachen für einen dramatischen Rückgang der Fledermauspopulationen in Deutschland. Daran können auch Sie etwas ändern und mithelfen, die Tiere besser zu verstehen und zu schützen.

Bauen Sie Ihren eigenen Nistkasten und bieten Sie einer kleinen Fledermaus ein Quartier. Es macht jede Menge Spaß und ist kinderleicht. Das Bauen eines Niskastens eignet sich hervorragend, um Kinder und Jugendliche mit den Tieren vertraut zu machen. Besonders in urbanem Umfeld ein praktisches Beispiel zur Umweltbildung. Sehen Sie selbst, wie einfach das geht!

Quelle: NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. – http://nabu-tv.de/de/film/nabu-tipp-fledermaeuse-schuetzen

Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in NRW gestartet

Verstärkung in der Landesgeschäftsstelle: Seit Anfang Oktober arbeitet Sarah Sherwin in der LGS beim NABU NRW. Die diplomierte Landschaftsökologin wird sich nun als Projektkoordinatorin der NABU Gemeinschaftsaufgabe „Fledermausfreundliches Haus“ um die Wohnungsnot der nachtaktiven Flugkünstler kümmern. Im Rahmen des Projekts werden die Erhaltung und die Neuschaffung von Fledermausquartieren mit einer Plakette und einer Urkunde gewürdigt.

Ziel des Projektes ist es mehr Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere bei den Menschen zu schaffen. Denn viele Fledermausarten suchen ihre Quartiere an Häusern und Gebäuden: Ritzen, Spalten, Rollädenkästen, Holz- und Schieferverkleidungen, Dachböden oder Keller werden von Fledermäusen überwiegend im Sommer genutzt. Im Zuge von (energetischen) Sanierungen, Renovierungen und Umbaumaßnahmen sind diese Tiere daher sehr häufig betroffen und verlieren ihr Zuhause. Viele Quartiere werden leider durch Unwissenheit oder Angst vor Verschmutzungen und Beschädigungen am Gebäude zerstört. Die Folge ist, dass vielerorts ein Quartiermangel herrscht.

Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes und sicheres Zuhause bieten oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen äußerst wertvollen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Säugetiere und werden mit der Plakette ausgezeichnet. In vielen anderen Bundesländern ist das Projekt schon erfolgreich umgesetzt worden. Nun steht nach vielen Nachfragen in der Bevölkerung und den NABU Gruppen das Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ in den Startlöchern.

Das Bewerbungsformular finden Sie hier.

Fledermaus-Infostand beim 9. Münsterländer Apfeltag

Am 06. Oktober von 11 bis 18 Uhr feiert der NABU Münster den 9. Münsterländer Apfeltag auf dem Hoffest der Familie Schulze Buschhoff in Münster-Handorf.

Hier informiert und berät die AG Fledertierschutz mit einem Infostand und einer spannenden Ausstellung über die Lebensweise und die Möglichkeiten des Schutzes unserer heimischen Fledermäuse. Es erwarten Sie tolles Infomaterial zum Stöbern und Mitnehmen, kleine Spiele und Nettigkeiten rund um die Fledermäuse.

Frauke Meier
für den NABU Münster

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