Stellungnahme des LFA zum Thema „Windenergie im Wald“

Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Herbst 2012 den Entwurf eines Leitfadens für Windenergie im Wald vorgestellt. Auch wenn der LFA Fledermausschutz NRW den Einsatz von regenerativen Energien inklusive der Windenergie für dringend notwendig hält, muss bei der Anwendung doch auch auf andere Schutzgüter geachtet werden.

Der LFA hat daher eine Stellungnahme zur Windenergie im Wald in NRW erarbeitet. Nach derzeitigem Kenntnisstand kann der LFA Fledermausschutz NRW Windenergie im Wald nicht zustimmen.

Im Wald ist die Fledermausaktivität viel höher als im Offenland abseits von Leitstrukturen. Im Wald können alle Arten betroffen sein. Durch die Zuwegungen werden im Wald viele Fledermäuse direkt zu den Masten geleitet. Wie hoch Fledermäuse über Wäldern jagen ist unbekannt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Fledermäuse die Masten gezielt untersuchen und dabei in die Höhe der Rotoren gelangen können. Aufnahmen mit Fledermäusen an den Rotoren von Windenergieanlagen finden Sie hier.

Download: Stellungnahme

Fliegenfänger als Fledermausfallen

Klebefallen können nicht nur für Fliegen zu einer Falle werden. Neben Insekten, verfangen sich immer wieder Fledermäuse in den Fliegenfallen. Werden sie nicht rechtzeitig gefunden und befreit, verenden sie qualvoll. Gerettete Fledermäuse kommen oft in die Obhut von Fledermausexperten und werden mit Hilfe von Pflanzenöl oder Babypuder von dem Klebstoff befreit und anschließend wieder gesund gepflegt.

Anscheinend sind vor allem Arten betroffen, die in Stallungen nach Nahrund suchen bzw. in direkter Nachbarschaft des Menschen leben (also Zwerg-, Fransen-, Wimperfledermaus). Aber auch Langohren wurden schon in Fliegenfallen gefunden. Leider können derzeit keine gesicherten Aussagen darüber getroffen werden, welche Arten noch betroffen sind und wie viele Tiere bisher in Fliegenfängern gefunden wurden.

Darum werden von Florian Pointke, von der Fledermaus AG Münster und der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich, alle bekannten Fälle gesammelt. Wer von Fledermäusen berichten kann, die sich in Fliegenfängern verfangen haben, melde sich bitte bei Florian Pointke (flo@pointke.de). Besonders von Interesse ist dabei, welche Art betroffen ist, wo und wann wurde die Fledermaus gefunden. Gibt es bei Pfleglingen, die in einem Fliegenfänger klebten, irgendwelche Auffälligkeiten (z.B. Entzündung der Augen)?

Grösser ist nicht immer besser

25.08.2005 – (idw) Universität Zürich – Die Evolution führt nicht automatisch zu einem grösseren Gehirn. Forscher der Universität Zürich haben herausgefunden, dass es auch von Vorteil sein kann, Hirnmasse abzubauen. Bei Fledermäusen jedenfalls ist ein grosses Gehirn nicht unbedingt besser. Die Studie der Zoologen erscheint in der Fachzeitschrift „Biology Letters“ (Volume 1, Number 3/29. September 2005) und ist online publiziert. Fledermäuse, die es sich leisten konnten, haben im Laufe der Evolution ihre Hirnmasse reduziert. Zu diesem Schluss kommen die Forscher Kamran Safi, Marc Seid und Dina Dechmann vom Zoologischen Institut der Universität Zürich. Sie haben 104 Fledermaus-Arten verglichen und die Grösse des Gehirns untersucht, die Form des Körpers und die Art, wie sie jagen. Fledermäuse, die im offenen Raum jagen, haben im Verhältnis zu ihrer Körpermasse kleine und schmale Flügel. Sie sind schnelle Flieger, aber dafür wenig agil und weniger manövrierfähig. Diese Fledermäuse haben kleinere Gehirne entwickelt, wie die Forscher der Universität Zürich festgestellt haben.

In die Gegenrichtung lief die Entwicklung bei Fledermäusen, die in hoch strukturierten Habitaten jagen. Im Wald jagende Arten haben breite Flügel, die sie sehr manövrierfähig machen. Sie haben im Laufe der Zeit Gehirnmasse zugelegt, um die neuronale Struktur aufzubauen, die es für Flüge im dichten Habitat braucht. Wenn Fledermäuse also mehr Gehirnmasse brauchten, beispielsweise um ihre Flügel besser zu koordinieren oder die grössere Informationsmenge in unübersichtlichen Jagdhabitaten zu verarbeiten, haben sie grössere Gehirne entwickelt.

Ein grösseres Gehirn benötigt jedoch mehr Energie und erhöht die Fortbewegungskosten. „Der Grosse Abendsegler beispielsweise hat darum die Hirnmasse markant reduziert“, erklärt Kamran Safi. „Für das Jagen im offenen Luftraum braucht er schlicht kein so grosses Hirn.“ Der bei uns heimische Abendsegler hat sich so perfekt den Umweltbedingungen angepasst und trägt keinen überflüssigen Ballast mit sich.

Die Forscher der Universität Zürich haben mit ihrer Studie nachgewiesen, dass die Evolution der Hirngrösse in beide Richtungen gehen kann. „Ein kleineres Hirn kann auch das Resultat einer modernen Entwicklung sein“, sagt der Zoologe Safi. Bislang haben sich die meisten Forschungen darauf konzentriert, wie und warum das Gehirn immer grösser wird.

Europäische Nacht der Fledermäuse:
Zum 9. Mal findet vom 26. bis zum 28. August die Europäische Nacht der Fledermäuse statt. Mehr Informationen finden Sie unter www.fledermausschutz.ch

Kontakt:
Kamran Safi, Zoologisches Institut der Universität Zürich
Tel. +41 44 635 52 81
Mobile: +41 79 546 20 06
E-Mail: k.safi@zool.unizh.ch

Die Fransenfledermaus findet, was die Teichfledermaus nicht findet

Die fünf europäischen Arten Fransen-, Wimper-, Teich- und Wasserfledermaus sowie die Kleine Bartfledermaus haben ähnliche Flügelformen, gehören zur Gattung Myotis und sind nah verwandt. Sie teilen auch die gleichen Lebensräume. Zu allem Überfluss fressen sie alle gerne fliegende Insekten und an Fäden hängende Spinnen, die sie durch Echoortung zwischen den Blättern der Vegetation aufspüren. Dr. Björn M. Siemers und Prof. Hans-Ulrich Schnitzler vom Zoologischen Institut der Universität Tübingen haben nun herausgefunden, wie jede der fünf Arten bei dieser harten Konkurrenz dennoch eine eigene Nische besetzen kann: Die Echoortungssignale der verschiedenen Fledermäuse zeigen deutlich unterscheidbare Muster. Damit ist die Fähigkeit der Arten, ihre Beute auf einem störenden Hintergrund auszumachen, unterschiedlich gut entwickelt. In der Praxis dürfte der Speisezettel jeder Fledermausart daher etwas anders aussehen. Wasser- und Teichfledermaus jagen häufig auch über offenen Gewässern und überlassen Waldrand und Baumkronen den Verwandten. Die Tübinger Tierphysiologen gehen davon aus, dass solche Unterschiede in der Sinnesökologie allgemein eine wichtige Rolle in der Strukturierung von Gesellschaften konkurrierender Tierarten spielen könnten. Ihre Forschungsergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature (Band 429, Seiten 657-661, 10. Juni 2004) veröffentlicht.

Echoortende Fledermäuse stoßen auf dem Jagdflug für den Menschen unhörbare Suchrufe aus, deren Echo von den Objekten in der Umgebung zurückgeworfen wird und den Tieren eine Art akustisches Bild liefert. Die Fledermäuse stört es nicht, wenn es dabei stockfinster ist. Auch den Geruchssinn setzen sie nicht immer ein, denn im Experiment flogen sie geruchlose Gummiimitate ebenso als Beute an wie echte Mehlwürmer. Doch die Flattertiere haben oft Probleme, die Echos, die von Beutetieren zurückgeworfen werden, von denen anderer Strukturen wie Blättern, Ästen oder Grashalmen zu unterscheiden.

Die Tübinger Forscher haben wild lebende Fledermäuse der verschiedenen Myotis-Arten vorübergehend gefangen und in einem Flugzelt Mehlwürmer allein durch Echoortung aufspüren lassen. Die Vegetation wurde durch eine Kunststoffwand imitiert, die mit zahlreichen Gumminoppen besetzt war. Keine der Fledermäuse konnte unter diesen Bedingungen einen Mehlwurm direkt auf dem störenden Hintergrund ausmachen. Befand sich der Leckerbissen jedoch 25 bis 50 Zentimeter vor dem Hintergrund, machten praktisch alle Fledermäuse erfolgreich Beute. Interessant wurde es in einem engen Bereich: Wenn der Abstand des Mehlwurms zum Hintergrund nur fünf bis zehn Zentimeter betrug, hatten die verschiedenen Fledermausarten deutlich unterschiedliche Jagderfolge: Die Fransenfledermäuse konnten die Beute noch sehr dicht vor der Noppenwand ausmachen, in absteigender Reihe taten sich Wimperfledermäuse, Kleine Bartfledermäuse, Wasser- und Teichfledermäuse damit immer schwerer.

Unterschiede bei der Jagd der verschiedenen Arten fanden sich bei den Suchrufen der Tiere zur Echoortung: Die Fransenfledermaus beginnt mit einer besonders hohen Startfrequenz ihrer Rufe und deckt bis zur Endfrequenz einen sehr weiten Wellenlängenbereich ab. Bei einer hohen Frequenz sind die seitlichen Störechos des nahen Hintergrunds geringer, das Echo der Beute lässt sich leichter abgrenzen. Die Wissenschaftler nehmen auch an, dass die Fledermäuse durch einen breiten Frequenzbereich der Suchlaute mehr Informationen über ihre Umgebung erhalten, sozusagen ein schärferes Bild. Sie vermuten, dass sich die im Versuch erfolgreicheren Jagdfähigkeiten bei den Myotis-Arten in der Evolution zweimal unabhängig voneinander herausgebildet haben. Denn eine nahe Verwandte der „Siegerin“ Fransenfledermaus ist die Wasserfledermaus, die nur den vorletzten Platz belegte. Ihre Echoortungsrufe umfassen ein deutlich kleineres Frequenzspektrum, sie kann Beute vor störendem Hintergrund schlecht erkennen. Dagegen schneidet die nach genetischen Analysen weiter entfernte Verwandte Wimperfledermaus am zweitbesten ab.

Die Wissenschaftler geben mit dieser Studie einen Einblick, wie sich konkurrierende Arten nur durch recht geringe Unterschiede in den Sinnesfähigkeiten in einer Tiergesellschaft jeweils eine eigene Nische schaffen könnten.

Nähere Informationen:
Dr. Björn Siemers
Donnerstag (Fronleichnam) und Freitag, 10. bis 11. Juni: mobil 0160/96508725

sonst:
Dr. Björn Siemers
Prof. Hans-Ulrich Schnitzler
Zoologisches Institut
Auf der Morgenstelle 28
72076 Tübingen
Tel. 07071/29-77393
Fax 07071/29-2618
E-Mail: bjoern.siemers@uni-tuebingen.de

Große Fledermaus-Aktion: Quartiere für Schleswig-Holsteins Kobolde der Nacht

Der NABU Schleswig-Holstein und die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein starteten am 8. Januar das Gemeinschaftsprojekt „Fledermausfreundliches Haus“, um gebäudebewohnende Fledermausarten zu schützen. Damit sollen Schleswig-Holsteiner ermuntert werden, neue Fledermausquartiere an ihren Häusern, Schuppen, Garagen oder Kellern anzulegen oder bestehende zu erhalten. Das Engagement der Bürger wird mit einer wetterfesten Plakette zur Montage am Haus und einer Urkunde belohnt.

„Fledermäuse leben mitten unter uns, oft sogar unter unserem Dach. Dass wir sie meist nicht bemerken, liegt an ihrer heimlichen Lebensweise. Und die wird den kleinen Flugakrobaten oft zum Verhängnis“, weiß Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU. Unsere heimischen Fledermausarten können sich ihren Unterschlupf nicht selbst bauen. „Kleine Spalten im Dach, Hohlräume hinter Verkleidungen oder warme Dachböden in Häusern sind beliebte Verstecke der Fledermäuse“, ergänzt Konrad Nabel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz. „Leider fallen sie meist aus Unkenntnis Renovierungen zum Opfer oder existieren in so genannten Niedrigenergiehäusern gar nicht.“
Fledermausfreundliches Haus

Um die akute Wohnungsnot der sympathischen Kobolde der Nacht zu lindern, haben die beiden Partner, unterstützt mit Mitteln der Umweltlotterie Bingo!, den Fledermausexperten Michael Göttsche eingestellt. Als Projektkoordinator beantwortet er knifflige Fragen und berät Hausbesitzer auch direkt vor Ort. Für die erste Kontaktaufnahme ist ein Infotelefon, Tel. 0431 – 210 90 80, und ein Internetauftritt, www.fledermausfreundliches-haus.de, frei geschaltet. Darüber hinaus gibt es umfangreichem Informationsmaterial.

In Deutschland gibt es 23 Fledermausarten, davon 15 in Schleswig-Holstein, elf von ihnen bevorzugen Quartiere in oder an Gebäuden. Am verbreitesten ist hier die Zwergfledermaus. Zu den gefährdesten Arten gehören das Große Mausohr, die Teichfledermaus, die Zweifarbfledermaus und die Große Bartfledermaus.

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Thomas Voigt, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Eschenbrook 4, 24113 Molfsee,
Tel.: 0431/210 90-22 /-90, E-Mail: info@sn-sh.de
Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Carlstr. 169, 24537 Neumünster,
Tel.: 04321 – 53 734, E-Mail: ingo.ludwichowski@nabu-sh.de

NABU NRW pachtet ein bedeutsames Winterquartier im Kreis Borken

Die Fledermausfauna des Münsterlandes wird bereits seit etlichen Jahren von ehrenamtlichen Fledermausschützern intensiv untersucht. Die Rückzugsstätten der Tiere schienen weitgehend bekannt. Zu Beginn des Jahres 1997 ist aber im Kreis Borken ein bis dahin unbekanntes großes Fledermaus-Winterquartier von Mitgliedern des NABU Kreis Borken gefunden worden.

Wie sich bei einer ersten Kontrolle im Januar 1997 herausstellte, handelt es sich mit ungefähr 200 Tieren um eines der größten und überregional bedeutsamen Winterquartiere in ganz NRW. Es ist eines von nur fünf Quartieren im Münsterland, in denen jährlich über 100 Fledermäuse überwintern.

Das Quartier befindet sich in einem alten Gewölbekeller aus dem 19. Jahrhundert mit einer Ganglänge von etwa 60 m. Bislang ließ sich die Überwinterung von der Fransenfledermaus, der Wasserfledermaus, dem Braunen Langohr, der Zwergfledermaus und der Teichfledermaus (FFH Anhang II) nachweisen.

Dem Quartier drohte Gefahr

Der Besitzer plante die Gewölbe zu verpachten und den Gebäudekomplex zu einem Gaststättenbetrieb umzubauen, dessen Herzstück gerade die Kellergewölbe darstellen sollten.

Eine gleichzeitige Nutzung der Keller durch die Fledermäuse und eine Gaststätte schließt sich allerdings aus. Seit 1997 wurden vom Besitzer an diesem Quartier unterschiedliche Arbeiten und bauliche Veränderungen durchgeführt. Aus den Kellergewölben sind Mauern abgebrochen, Durchbrüche geschaffen und erweitert worden. Aus Unkenntnis der Pächter wurden diese Maßnahmen auch während des Winters durchgeführt, so dass es zeitweise zu starken Beeinträchtigungen des Quartiers gekommen ist.

Das durch die Veränderungen veränderte Mikroklima im Quartier konnte durch den tatkräftigen Einsatz des NABU-Bocholt wieder hergestellt werden, indem einige der Durchbrüche wieder verschlossen, andere verengt wurden.

Glücklicherweise hat sich der Besitzer, Herr Hermann Weyers sen., bereit erklärt, dieses wertvolle Rückzugsquartier der Fledermäuse erhalten zu wollen. Nach umfangreichen Verhandlungen ist es gelungen, einen Teil der Gewölbe, in dem bislang über die Hälfte der Fledermäuse gefunden wurden, durch den NABU NRW, zunächst befristet auf fünf Jahre, anzupachten. Die Finanzmittel stellte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung und die Naturfördergesellschaft des Kreises Borken zur Verfügung. Somit haben die Fledermäusen weiterhin eine Überwinterungsmöglichkeit.

Die Aushandlung dieses Kompromisses war aber nur durch den engagierten Einsatz einiger Personen möglich, denen an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei. Besonders zu erwähnen sind Dr. H. Vierhaus und die Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Borken sowie der Nordrhein-Westfalen-Stiftung und der Naturfördergesellschaft für den Kreis Borken e. V. wie auch der Bezirksregierung Münster, dem NABU-Kreis Borken für die tatkräftige Unterstützung bei der Optimierung des Quartiers und nicht zuletzt das Entgegenkommen und konstruktive Mitwirken des Eigentümers.

Die zeitaufwändige Betreuung des Quartiers – regelmäßige Kontrollen und Zählungen, Gespräche mit dem Eigentümer, etc. – haben Christian Giese vom NABU Kreis Borken und Carsten Trappmann vom NABU Münster, beide aktiv im LFA Fledermausschutz NRW, übernommen.

Das Fledermaus-Winterquartier im Gewölbekeller hat für die Fledermäuse überregional eine sehr große Bedeutung. Untersuchungen an vergleichbaren Winterquartieren belegen einen Einzugsbereich, der weit über die Kreisgrenzen hinausreicht. Es ist das einzige bislang bekannte Winterquartier im Kreis Borken mit einer derart großen Individuenzahl.

Bei den Winterkontrollen ließen sich zumeist über 200 Fledermäuse antreffen (vgl. Tabelle). Die Fransenfledermaus und die Wasserfledermaus sind am stärksten vertreten, wobei die Fransenfledermäuse überwiegen. Das Artenspektrum entspricht dem der anderen bekannten Quartiere. Bemerkenswert ist auch der Fund der Teichfledermaus (FFH – Anhang II).

Das Angebot von Winterquartieren für Fledermäuse ist in der Westfälischen Bucht aufgrund der naturräumlichen Vorraussetzung eher gering und stark begrenzt. Untertage überwinternde Fledermäuse können hier nur in vom Menschen geschaffenen Quartieren Unterschlupf finden. Im Bereich der Westfälischen Bucht sind nur vier weitere vergleichbare Quartiere mit einer ähnlich großen Individuenzahl bekannt.

Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass dieses Quartier eine gar nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung für die gesamten Fledermauspopulationen der Fransen- und Wasserfledermaus in der Westfälischen Bucht besitzt.

Der sich abzeichnende Interessenskonflikt zwischen Naturschutz und privaten Vorstellungen konnte jedoch rechtzeitig entschärft werden. Glücklicherweise ist es durch die Zusammenarbeit zahlreicher Stellen und dem Entgegenkommen des Eigentümers gelungen, einen Teil der Gewölbekeller durch den Naturschutzbund zunächst auf fünf Jahre, jedoch mit einer langfristigen Option anzupachten. Durch den ausgehandelten Kompromiss ist ein wichtiges Fledermaus-Winterquartier erhalten worden. Die Kontrollen in den letzten Wintern belegen eine weiterhin große Bedeutung des Quartiers, das trotz der Umbaumaßnahmen von den Fledermäusen in starkem Maße genutzt wird.

Die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) in Kroatien

Untersucht im Donji Miholjac, Kroatien 45° 45′ 71″ N – 18° 08′ 81″ E

Die gesamte Populationszahl der in Kroatien neu endeckten Fledermausart im Untersuchungsgebiet besteht aus ca. 4000 Tieren. Alle Wochenstuben befinden sich an/in Gebäuden, mit einer maximalen Individuenzahl von 600 Tieren.

Mückenfledermaus fotografiert in Kroatien

Mückenfledermaus fotografiert in Kroatien. Foto: Zdravko Tadi

Untersuchungergebnis:
Erste Juliwoche
71 % Weibchen mit durchschnittlichem Gewicht von 4,712 Gramm
29 % Männchen mit durchschnittliche Gewicht von 3,751 Gramm

Die Mehrzahl der Weibchen hatten Junge, meistens Zwillinge. Bei 5-6% gab es keinen Nachwuchs. Abendsausflug, bei 19 °C und stillem Wetter, zwischen 20:58 Uhr – 21:20 Uhr. Säugende Mütter kehrten um Mitternacht zurück und flogen dann 19 – 30 Minuten später wieder aus. Die Rückkehr morgens erfolgte zwischen 03:11 Uhr und 04:43 Uhr.

In der letzten Augustwoche, konnten in der in der Kollonie noch 51 % Weibchen mit 5,225 Gramm und 49 % Männchen mit 4,608 Gramm Durchschittsgewicht gefunden werden .

Es bleiben noch viele Frage zu dieser Fledermausart offen. Für weitere Untersuchungen brauchen wir Hilfe in Form von Erkenungsringen (markierte Unterarmklemmen), die bei uns nicht zu bekommen sind.

Viele freundliche Grüße aus Kroatien
von Dida (Zdravko Tadic)

Batnight in Bad Segeberg

Impressionen von der Hauptveranstaltung

Auch in diesem Jahr war die Hauptveranstaltung zur Europäischen Fledermausnacht – Batnight – in Bad Segeberg, ein voller Erfolg.

Mehr als 5.000 Besucher, darunter viele begeisterte Kinder, konnten für die heimlichen Insektenjäger begeistert werden.

Ein großes Lob gilt vor allem dem Organisationsteam um Matthias Göttsche von der AG Fledermausschutz und Fledermausforschung des Landes Schleswig-Holstein.

Die hier abgebildeten Fotos wurden uns freundlicherweise von Frank Seumer zur Verfügung gestellt.

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